Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten müssen, sind vielfach mit Widersprüchen konfrontiert: Sie wollen bleiben, müssen aber weg. Sie suchen nach Sicherheit, müssen aber dafür ihr Leben aufs Spiel setzen. Sie müssen Recht brechen, nämlich „illegal“ Grenzen passieren, um zu ihrem Recht auf Asyl zu kommen. Nur um dann im Aufnahmeland abermals mit widersprüchlichen Anforderungen konfrontiert zu werden. Judith Kohlenberger ist Fluchtforscherin und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Vertreibung und Vertriebenen. Sie erklärt historische und rezente Entwicklungen aus rechtlicher, gesellschaftlicher und individueller Perspektive. Zudem liefert sie eine detaillierte Analyse unseres Umgangs mit geflüchteten Menschen und zeigt, wie wir zu einer menschlichen Asyl- und Integrationspolitik kommen, wenn wir unsere moralische Verantwortung wahrnehmen. Oder anders gesagt: Wenn wir auf die Stärke unserer Institutionen, unseres Rechtsstaats und unserer Zivilgesellschaft vertrauen.
* Ersatzspielort bei unsicherer Wetterlage: Lunzer Saal