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Beauty & Shame

11.-26.7.2025

Festival

Beauty & Shame

What we consider beautiful is very subjective. Many attribute beauty to a simple matter of taste. But our cultural upbringing plays just as important a role in molding our aesthetic perception. It influences what we find attractive. When meeting someone new, we begin by looking them in the face. Yet our gaze quickly strays to other parts of their body. Of course, there are universal parameters defining attractiveness on which a society as a whole can agree. But there are also parameters which are flexible and which vary in different cultures and have changed throughout history.

Wer definiert also, was schön ist? Medien und die Modeindustrie spielen heute dabei eine bedeutende Rolle. Was uns ganz schnell zum Schamgefühl führt. Beugen wir uns dem kommerzialisierten Ideal nach haarlosen und perfekten Körpern nämlich nicht, hat das Folgen: Hasskommentare und Abwertungen, bis hin zu struktureller Benachteiligung, wenn beim Bewerbungsgespräch nach Körpergewicht oder Hautfarbe entschieden wird. Der Druck, der durch diese unerreichbaren Schönheitsideale aufgebaut wird, trifft Frauen* besonders hart. Für Frauen heißt die politische Botschaft der Gesellschaft: Mach alles, mach es perfekt, und lass es niemals anstrengend aussehen. Und wem nützt das? Scham & Schönheit sind Machtinstrumente und somit politisch.
Scham ist lähmend. Sie isoliert, lässt einen sich schlecht und wertlos fühlen und sie ist ungesund. Was dagegen hilft? Reden. Sich anvertrauen. Jemand anders muss mit Empathie und Verständnis reagieren, damit Scham vergeht. Unser Schamgefühl prägt aber auch unsere Empathiefähigkeit. So lernen wir, wie wir uns respektvoll und einander achtsam gegenüber verhalten können. Aber schämen sich vielleicht meistens die Falschen? Stillende Mütter in der Öffentlichkeit oder Frauen*, die nicht den konstruierten Schönheitsidealen entsprechen, queere Personen, Personen mit Behinderung, meist die Opfer, und nicht die Täter.
„Die Scham muss die Seite wechseln.“ Kaum ein Satz hat uns im vergangenen Jahr so aufgerüttelt, wie jener der Französin Gisèle Pelicot. Aus der Sozialwissenschaft und der Neurobiologie wissen wir: Wir brauchen einander. Wir wollen miteinander in Verbindung sein. Wenn die Gemeinschaft fehlt, leiden wir.
Wie wir in alldem weiterkommen und die dahinterliegenden Systeme aufbrechen können, darauf haben wir keine Antwort. Aber wir hoffen, dass wir mit unseren Konzerten und Veranstaltungen verbindende Räume schaffen. In denen Perfektion, Likes und Hass-Kommentare vorrübergehend keine Rolle spielen. In denen wir ein respektvolles Gespräch, ein Glas Wein oder ein Konzert genießen können und es völlig genügt, einfach nur zu sein.

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Herzlich,

Yours, Julia Lacherstorfer and Simon Zöchbauer

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