Schon als Teenager begann Sakina Teyna in türkischen Chören und Bands zu singen. Die kurdischen Musiktraditionen lernte sie aber erst während ihres Studiums kennen. Seitdem ist es ihre Mission, sich der kulturellen Assimilation entgegenzusetzen. Wie viele andere kurdische Musiker*innen musste sie in den Untergrund gehen, um ihre Musik zu praktizieren. Erst als sie 2006 als politischer Flüchtling nach Österreich kam, begann sie hauptberuflich zu singen. Mit ihrem Soloalbum ROYÊ MI erreichte sie in Österreich, aber auch international ein großes Publikum.
Mehdi Aminian lebt seit über 20 Jahren an verschiedenen Orten in Europa, Südostasien und im Nahen Osten. Durch zahlreiche Forschungsprojekte entwickelte er einen einzigartigen künstlerischen Stil, mit dem er sich über die Grenzen der bekannten Genres hinwegsetzt. Im von ihm gegründeten Verein „Roots Revival“ widmet er sich internationalen Musik- und Forschungsprojekten mit dem Ziel, gemeinsame Wurzeln zwischen den Kulturen zu finden. Für sein derzeitiges Projekt bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften dokumentiert er die Gesangskulturen rund um das Teppichknüpfen im Iran.
Helene Glüxam spielt nicht nur in den verschiedensten Formationen, sie taucht dabei auch in die unterschiedlichsten Genres ein: Von Pop/Rock über Jazz bis hin zur Klassik. In den letzten Jahren beschäftigte sich die Künstlerin zudem verstärkt mit dem weiten Feld der Weltmusik. So ist sie beispielsweise Mitglied des iranisch-kurdischen Worldjazz-Ensembles Kurdophone, mit welchem sie 2019 den Creole Global Contest in Berlin gewann. Darüber hinaus ist sie Mitglied im Webern Kammerphilharmonie Orchester und arbeitet intensiv an ihrem ersten Soloprogramm.
Der Pianist und Komponist hat Klavier, Improvisation und klassische indische Musik in Linz, Wien, Berlin und Neu-Delhi studiert. Für seine Solo-Veröffentlichungen am Klavier wurde er bereits mehrmals international ausgezeichnet. Besonders begeistert er mit seiner Fähigkeit, weite Räume zu schaffen, die jedem einzelnen Ton, jeder Melodie und jedem klanglichen Experiment eine tiefe Geltung verleihen – jedoch ohne dabei verkopft zu wirken. Derzeit fokussiert er sich auf seine Arbeit mit dem Kammermusik-Ensemble Stargaze sowie das Projekt Dance with the Ghosts.
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Tradition, Sehnsucht und Widerstand des kurdischen Volkes spiegeln sich in den Liedern vieler kurdischer Bard*innen wider – denn die Musik zählt zu den wichtigsten Bewältigungsstrategien. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Sprache. Das gesprochene Wort wird mit den Klängen in eine perfekte Harmonie gebracht. Für die Kurd*innen ist dieser poetische, kunstvolle Stil von Texten und Rhythmen der Dengbêj – der „Klangerzähler“ – bis heute eine einzigartige Methode, ihre Sprache und Kultur zu bewahren, denn sie verfügen über keine schriftlichen Quellen. Die Roots Revival Series möchte die Vielfalt der kurdischen Musik Anatoliens weitertragen und neue Perspektiven und Einblicke ermöglichen. Die Serie ist ein internationales und interkulturelles Projekt in Kooperation mit dem Odeon Theater. Ziel ist es, die musikalische Vielfalt unterrepräsentierter Minderheitengruppen in Österreich und der Welt zu fördern.